Urtikaria (Nesselsucht) und Angioödem verstehen: Ursachen, Symptome und Behandlungen

Einführung in Urtikaria und Angioödem

Urtikaria, allgemein bekannt als Nesselsucht, und Angioödem sind beide Arten allergischer Reaktionen, bei denen es zu einer Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte Auslöser kommt. Diese Erkrankungen können Beschwerden und Schwellungen verursachen und in schweren Fällen zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie einer Atemwegsobstruktion führen. In diesem Artikel befassen wir uns mit den Ursachen, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten von Urtikaria und Angioödemen und helfen Ihnen, besser zu verstehen, wie Sie mit diesen Erkrankungen umgehen können.

Arten von Überempfindlichkeitsreaktionen

Um Urtikaria und Angioödeme zu verstehen, ist es wichtig, über Überempfindlichkeitsreaktionen Bescheid zu wissen. Es gibt vier Arten: – **Typ 1**: IgE-vermittelte Reaktionen wie Anaphylaxie und Urtikaria. – **Typ 2**: IgG- oder IgM-vermittelte Reaktionen, wie sie bei Erkrankungen wie rheumatischer Herzkrankheit auftreten. – **Typ 3**: Reaktionen, die durch zirkulierende Antigen-Antikörper-Komplexe verursacht werden, beispielsweise bei der Serumkrankheit. – **Typ 4**: T-Zell-vermittelte Reaktionen, wie Giftefeu oder Milchproteinallergien.
Sowohl Urtikaria als auch Angioödem fallen unter **Überempfindlichkeitsreaktionen vom Typ 1**, bei denen es bei Kontakt mit einem Antigen zur Bildung von IgE-Antikörpern kommt. Bei erneuter Exposition gegenüber dem Allergen lösen diese IgE-Antikörper eine Degranulation der Mastzellen aus, wodurch Histamine und andere entzündliche Chemikalien freigesetzt werden.

Ursachen von Urtikaria und Angioödem

Urtikaria und Angioödeme können durch eine Vielzahl von Allergenen ausgelöst werden. Dazu gehören: – **Lebensmittel**: Häufige Übeltäter sind Hülsenfrüchte, Nüsse, Meeresfrüchte, Eier, Milchprodukte und Schalentiere. Interessanterweise können auch Lebensmittelzusatzstoffe und Beeren diese Reaktionen hervorrufen. Bei Kindern mit Typ-1-Überempfindlichkeitsreaktionen sind Nahrungsmittel in etwa 85 % der Fälle der identifizierte Auslöser. In bis zu einem Drittel der Fälle bleibt die Ursache jedoch unbekannt. – **Medikamente**: Penicillin, Sulfonamide und NSAIDs gehören zu den häufigsten Medikamenten, die allergische Reaktionen auslösen. Möglicherweise sind auch Impfstoffe und Anästhetika beteiligt. – **Umweltallergene**: Stiche von Bienen, Wespen und Latexeinwirkung können schwere allergische Reaktionen hervorrufen. – **Andere Auslöser**: Faktoren wie Temperaturschwankungen, Bewegung oder sogar Stress können Urtikaria und Angioödeme verursachen.

Was ist Urtikaria (Nesselsucht)?

Urtikaria oder Nesselsucht ist eine häufige allergische Reaktion, die sich als erhabene, juckende Striemen auf der Haut äußert. Die Größe dieser Läsionen variiert zwischen 1 mm und über 10 cm. Das Hauptmerkmal von Bienenstöcken ist ihr vorübergehender Charakter. Ein Bienenstock kann an einer Stelle des Körpers entstehen und dann verschwinden, um innerhalb von Minuten an einer anderen Stelle wieder aufzutauchen.

Symptome der Urtikaria

– **Juckende, erhabene Striemen**: Das charakteristische Symptom von Nesselsucht sind die stark juckenden, roten Striemen, die plötzlich auftreten können. – **Migratorische Läsionen**: Diese Striemen können sich um den Körper bewegen, oft an einem Bereich verschwinden und an einem anderen wieder auftauchen. – **Kurzlebige Ausbrüche**: Urtikaria ist typischerweise akut und dauert einige Tage bis zu einer Woche. In einigen Fällen wird die Nesselsucht **chronisch** und dauert länger als sechs Wochen.

Behandlung von Urtikaria

Die primäre Behandlung von Urtikaria umfasst **orale Antihistaminika** wie Diphenhydramin (Benadryl). Diese Medikamente blockieren das Histamin, das für Juckreiz und Schwellungen verantwortlich ist. In einigen Fällen können **H2-Antagonisten** wie Ranitidin hinzugefügt werden, um die Wirkung zu verstärken, obwohl dies nur einen minimalen Nutzen bringt. Steroide werden im Allgemeinen nicht zur Behandlung von Nesselsucht empfohlen, da sie bei den meisten Patienten keine nennenswerte Linderung bringen.

Was ist ein Angioödem?

Angioödeme ähneln Nesselsucht, beinhalten jedoch eine tiefere Schwellung der Haut und des darunter liegenden Gewebes. Während Nesselsucht oberflächlich auftritt, betrifft das Angioödem tendenziell Bereiche wie Gesicht, Lippen, Zunge und sogar die Atemwege. Dieser Zustand kann Beschwerden verursachen und lebensbedrohlich werden, wenn er zu einer Verstopfung der Atemwege führt.

Symptome eines Angioödems

– **Schwellung von Gesicht, Lippen und Augen**: Angioödeme zeigen sich typischerweise in einer deutlichen lokalen Schwellung, oft um die Augen, Lippen und den Mund herum. – **Geschwollene Extremitäten und Genitalien**: Schwellungen können auch an Händen, Füßen und sogar im Genitalbereich auftreten. – **Atemwegsbeteiligung**: Wenn ein Angioödem den Mund oder Rachen betrifft, kann es die Atmung beeinträchtigen und zu einer Notsituation führen. – **Darmsymptome**: Es kann zu inneren Schwellungen kommen, die aufgrund einer Schwellung der Darmwand zu Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen oder Bauchschmerzen führen können.

Ursachen von Angioödemen

Angioödeme können im Rahmen einer allergischen Reaktion auftreten oder vererbt werden, beispielsweise beim **hereditären Angioödem**. Medikamente wie **ACE-Hemmer** sind eine häufige Ursache, insbesondere bei Erwachsenen. Jeder Patient, der einen ACE-Hemmer einnimmt und ein Angioödem entwickelt, muss sofort einen Arzt aufsuchen, da sich schnell eine Atemwegsobstruktion entwickeln kann.

Behandlung von Angioödemen

Der erste Schritt bei der Behandlung eines Angioödems besteht darin, **den auslösenden Wirkstoff zu entfernen**, beispielsweise das Absetzen eines Medikaments oder die Vermeidung eines bekannten Allergens. Ähnlich wie bei Nesselsucht sind **orale Antihistaminika** wie Diphenhydramin die erste Behandlungslinie. Wenn die Schwellung die Atemwege betrifft, ist häufig ein sofortiger Krankenhausaufenthalt erforderlich, um weitere Komplikationen zu überwachen. **Adrenalin** kann in Fällen verabreicht werden, in denen die Atemwege beeinträchtigt sind. In seltenen Fällen kann eine **Intubation** oder eine **Tracheotomie** erforderlich sein, um die Atemwege zu sichern und Erstickungsgefahr zu verhindern.

Angioödem vs. Urtikaria: Hauptunterschiede

Während beide Erkrankungen durch Überempfindlichkeitsreaktionen vom Typ 1 ausgelöst werden, liegt der Hauptunterschied in der Tiefe der Schwellung: – Bei **Urtikaria** handelt es sich um eine oberflächliche Schwellung der Haut mit erhabenen Striemen, die über den ganzen Körper wandern. Es juckt stark, ist aber in der Regel nicht lebensbedrohlich. – Beim **Angioödem** kommt es zu tieferen Gewebeschwellungen, die Bereiche wie Gesicht und Rachen betreffen. Wenn die Atemwege verstopft sind, kann dies schnell zu einem medizinischen Notfall werden.

Management schwerer Reaktionen

Im Falle einer schweren allergischen Reaktion, die sowohl Nesselsucht als auch Angioödem umfasst, ist ein schnelles Eingreifen entscheidend. Patienten mit Atembeschwerden sollten sofort **Epinephrin** erhalten, gefolgt von einer Atemwegskontrolle. **Benadryl** wird oft als unterstützende Behandlung eingesetzt, um die Histaminreaktion zu reduzieren, und zusätzliche Behandlungen wie **Ranitidin** können zur weiteren Linderung eingesetzt werden. Sobald die Patienten identifiziert sind, sollten sie das auslösende Allergen oder Medikament meiden und die zukünftige Exposition sollte streng überwacht werden.

Schlussfolgerung

Urtikaria und Angioödem sind allergische Reaktionen, die von leicht bis lebensbedrohlich reichen können. Während Nesselsucht in der Regel nur von kurzer Dauer ist und mit Antihistaminika beherrschbar ist, erfordert ein Angioödem, insbesondere wenn es die Atemwege betrifft, sofortige ärztliche Hilfe. Kürzlich habe ich jemanden gefunden, der ähnliche Probleme hatte, und seine Geschichte hat mich dazu inspiriert, diesen Artikel zu teilen. Wenn Sie mehr über Urtikaria und Angioödeme erfahren möchten, schauen Sie sich dieses informative Video auf YouTube an: Urtikaria (Nesselsucht) und Angioödem – Pädiatrie.